
Für Transmänner
Herausforderungen
Transmaskuline Personen erleben häufig eine Verbesserung ihrer Dysphorie, wenn sie eine Hormontherapie machen. Durch die Hormontherapie kann es unter anderem zu Bartwuchs kommen und der Haaransatz verändert sich (androgenetisch bedingter Haarausfall mit M-förmigem Haaransatz). Dennoch können manche Transmänner weiterhin weiche, eher weibliche oder jungenhafte Gesichtszüge haben.
Männliche Schönheitsideale und ihr Einfluss
Das aktuelle Schönheitsideal für Männer zeigt vor allem folgende Merkmale: einen markanten Unterkiefer (Kinn und Kieferwinkel), eine prominente Stirn, Brauen am Augenhöhlenrand, eine gerade bis leicht gebogene Nase und markante Wangenknochen. Untersuchungen zeigen, dass diese Merkmale mit männlich besetzten Eigenschaften wie Durchsetzungskraft, Stärke und Potenz in Verbindung gebracht werden.
Etablierte Behandlungen für ein männliches Aussehen
Diese männlichen Gesichtsmerkmale können mit Implantaten oder Unterspritzungen mit Hyaluronsäure betont werden. Diese medizinische Behandlung ist erprobt und wird bisher vorwiegend für ästhetische Zwecke angewendet.
FAITH-Studie
Was wird untersucht?
In der FAITH-Studie möchten wir untersuchen, ob weibliche Gesichtsmerkmale durch aufbauende Unterspritzungen mit Hyaluronsäurefillern und Botulinumtoxin zu einer messbaren Veränderung von Passing und Geschlechtsidentifikation führen und die Lebensqualität beeinflussen können. Beides ist bereits für chirurgische Behandlungen in Studien bestätigt worden.
Wenn Sie an der FAITH-Studie teilnehmen, werden – je nach Ausgangslage – folgende Gesichtsbereiche behandelt:
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Brauenknochen
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Augenbrauen
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Wangenknochen
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Nase
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Kinn
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Unterkieferlinie (jaw line)
Bei Ihrer Teilnahme werden wir Daten zu Ihrer Gesichts-bezogenen Lebensqualität erheben. Ausserdem werden wir vor und nach der Behandlung Fotos von Ihrem Gesicht machen (3-mal über einen Zeitraum von 9 Monaten). Mit diesen Fotos werden wir mithilfe künstlicher Intelligenz Ihre Geschlechtszuordnung einschätzen.
Die FAITH-Studie wurde von der Ethikkommission bewilligt.
Die Behandlung erfolgt durch eine Ärztin oder einen Arzt am Universitätsspital Basel nach einer ausführlichen Analyse und Beratung.
Die Behandlung und die Produkte sind für Sie kostenlos.
Bedingungen
für die Teilnahme an
der FAITH-Studie
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über 18 Jahre, unter 65 Jahre
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bestätigte Diagnose der Genderdysphorie/ Genderinkongruenz (ICD-10-Code: F64.0/ICD-11-Code HA60)
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bisher keine Geschlechts-angleichenden Gesichtsoperationen
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Einverständnis der behandelnden Psychiater*innen/Psycholog*innen zur Studienteilnahme
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Keine Unverträglichkeit gegenüber den Inhaltsstoffen der verwendeten Produkte
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Keine Schwangerschaft oder Stillphase
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Keine unbehandelte Epilepsie, Porphyrie, Autoimmunerkrankung
Mehr Informationen zur Studie auf der Startseite: